Bergsteigen Manaslu
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Aus der Sicht eines Bergsteigers: der Manaslu

Die Österreicher Hannes Gröbner, Sepp Hechenberger und Markus Amon vom Team Clearskies haben sich im September diesen Jahres 8.163 Höhenmeter vorgenommen. Der Manaslu in Nepal wurde von dem Gespann auf der Erstbegeher-Route ohne Sauerstoff bezwungen. Hier ihre Geschichte.

Basislager am Manaslu

14. September: Das Projekt Manaslu beginnt mit der Errichtung des Basislagers auf 4.930 Metern. Zusammen mit einigen Trägern aus Sama Gaon sowie ein paar Yaks machten wir uns von unserer Lodge aus auf, um den 1.400 Meter höher gelegenen Ausgangspunkt unserer Expedition in einer dreistündigen Wanderung zu erreichen. Dort angekommen stießen wir bald auf Gesellschaft. Das Lager war riesig. Dennoch fanden wir ein „einsames Plätzchen“, an dem wir unsere elf Zelte aufschlagen und uns schließlich in die Nacht verabschieden konnten.

Vorbereitung und Entschädigung

Basiscamp Manaslu
Die drei Bergsteiger im Basiscamp

Die folgenden Tage wurden der Vorbereitung gewidmet. Ein Skidepot und drei Höhenlager wurden errichtet. Einige Nächte im Lager 1 sollten helfen, uns an die Höhenluft zu gewöhnen. Um uns auch die Unterstützung von „ganz oben“ zu sichern, baten wir den Lama von Sama Gaon unser Vorhaben zu segnen. Der buddhistische Priester weihte in einer zweistündigen (!) Zeremonie unsere Ausrüstungsgegenstände und stimmte die Götter milde – irgendwie ein gutes Gefühl. Die weiteren Aufstiege in dieser Zeit nutzten wir, um den Weg zu erkunden und das unglaubliche Panorama zu genießen. Allein die Blicke in die tibetische Bergwelt entschädigten uns für die bisherigen „Qualen“.

Ein Ziel, zwei Wege: der Manaslu

Himalaya Bergsteigen
Die Route der Österreicher auf den Manaslu.

Richtig ernst wurde es dann am 24. September, dem Vortag der finalen Besteigung. Mit Markus in Lager 2 und uns (Sepp und Hannes) im Anstieg zum Lager 3 hatten wir den Gipfel bereits in unseren Köpfen. Das Wetter brachte erhebliche Mengen an Neuschnee. Gefährliche Eisbrüche und ein Labyrinth aus Spalten und Löchern erschwerten den langen Weg nach oben zusätzlich. Die Wechsel zwischen der drückenden Sonne und der eisigen Kälte beschränkten unseren Handlungsspielraum. Trotzdem hielten wir an unserem Vorhaben fest. Oberhalb des North Cols trafen wir auf etwa 25 Bergsteiger, die bereits ihre Sauerstoffmasken angelegt hatten. Und zum ersten Mal merkten wir, was der Begriff „ohne fremde Hilfe“ tatsächlich bedeutete. Selbst das mittlerweile alltägliche Wasserschmelzen wird nach unserer Ankunft im Lager 3 zur anstrengenden Prozedur.

Bergsteiger am Ziel

Manaslu Gipfelfoto
Markus am Gipfel

Für uns begann die Gipfeletappe am nächsten Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen um 06:00 Uhr. Das Wetter war perfekt, aber die Höhe machte uns zu schaffen. Jeder Schritt wurde von drei Atemzügen begleitet. Nach einiger Zeit überholt uns Markus, der seinen Anstieg von Lager 2 aus gestartet hatte. Langsam aber sicher näherten aber auch wir uns dem Gipfelbereich des Manaslu und schließlich hatten wir unser Ziel erreicht, das vor einigen Minuten noch so unerreichbar schien. Markus war unterdessen bereits mit den Skiern in Richtung Basiscamp unterwegs. Nach einer halben Stunde hieß es auch für uns: abfahren. Gegen 17:00 Uhr trafen wir im Lager 3 ein – zu spät, um noch weiter abzufahren, aber genau früh genug, um unser Abenteuer noch einmal Revue passieren zu lassen.

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