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Kletterspecial Teil 1: I do it my Way

Obwohl das Ziel beim Klettern immer dasselbe ist, unterscheiden das Wie und das Wo über die Einteilung. Die beiden Oberbegriffe „sportlich“ oder „unzugängliche Orte erreichen“ sind dafür nicht ausreichend. Geordnet wird der Klettersport nach insgesamt sechs wichtigen Kategorien. Jede für sich verlangt eigene Klettertechniken. Oft sind die Übergänge fließend und dadurch nicht leicht auszumachen.

Alpinklettern

Wie der Name schon sagt, findet diese Kletterkategorie in alpinem Gelände statt. Die Zustiege sind meist lang, die Routen noch länger (mehrere Seillängen) und die Aufstiege intensiver. Oft geht es beim Alpinklettern darum, ein bestimmtes Ziel, wie etwa die Eiger Nordwand, zu erklimmen. Die erste Tour in alpinem Gelände sollte zumindest zwei Schwierigkeitsgrade unter dem bisher beim Sportklettern in der Halle erreichten liegen, da die Gebirgstouren komplizierter und die Voraussetzungen (Kraft, Ausdauer, psychische Situation) anspruchsvoller sind. Die Begehung erfolgt fast ausschließlich über Vor- und Nachstieg. Beim Vorstieg übernimmt der Kletterer, der am Ausgangspunkt des Aufstiegs steht, die Sicherung. Der Partner bringt in regelmäßigen Abständen Zwischensicherungen ein oder hängt das Seil in die vorhandenen Haken ein. Ist die Seillänge abgeschlossen, richtet sich der Vorsteigende einen Sicherungsplatz ein, um die folgende Person beim Nachstieg von oben zu sichern.

Bigwall Klettern

Klettern Bigwall
Beim Bigwall Klettern : Übernachten an der Wand

Auch beim Bigwall Klettern ist der Name Programm. Nur die größten Wände kommen für die Besteigung in Frage. Üblicherweise werden solche Routen nicht innerhalb eines Tages erklommen, was dazu führt, dass Übernachtungsmaterial, wie etwa das Portaledge, mitgeführt werden muss. Ein berühmtes Beispiel für eine Bigwall ist die „Nose“ im Yosemite National Park. Für Anfänger ist Bigwall Klettern völlig ungeeignet.

Freiklettern/Sportklettern

Das Freiklettern ist die meistverbreitete Kletterart und erlaubt bei der Fortbewegung keine Unterstützung. Technische Hilfsmittel, wie etwa das Seil, dienen ausschließlich zu Sicherungszwecken. Die Unkompliziertheit und die im Vergleich kurze Vorbereitungszeit machen diese Kategorie sehr beliebt. Beim Freiklettern wird unter anderem der Begehungsstil Top-Rope eingesetzt, bei dem das Seil über einen Haken, der sich oberhalb des Kletternden befindet, nach unten zum Sichernden geleitet wird. Kann eine Top-Rope nicht eingerichtet werden, muss auch hier über Vorstieg und Nachstieg geklettert werden. Die Variante Sportklettern zielt darauf ab, möglichst hohe Schwierigkeitsgrade in kurzen Strecken zu absolvieren.

Bouldern

Klettern Bouldern
Auch das Bouldern birgt zahlreiche Herausforderungen

Vollkommen ohne Seil und Haken kommt die Trendsportart Bouldern aus. Auf Felsen oder in Hallen wird dabei bis auf Höhen geklettert, in der der Absprung gefahrlos erfolgen kann. Zur Sicherheit liegen am Boden Bouldermatten bereit. Beim Bouldern werden oft andere Klettertechniken als beim Seilklettern genutzt. Als Einstieg sehr gut geeignet.

Free Solo Klettern

Der einsame Weg. Völlig ungesichert, alleine und ohne technische Unterstützung wagen sich Free Solo Kletterer auf gefährliche Routen. Ein Absturz ist meist endgültig, weshalb Free Solo nur von absoluten Profis ausgeübt werden sollte.

Eisklettern

Klettern Eisklettern
Eisklettern : Auch im Winter unterwegs

Warum im Winter auf den Lieblingssport verzichten? Gefrorene Wasserfälle, Eiszapfen und andere Eisformationen werden mit Steigeisen und Eisgeräten wie dem Pickel bestiegen. Die Schutzausrüstung gleicht der beim alpinen Klettern.

Besondere Varianten von Begehungen bei Kletterrouten

In der Kletterszene wird, vor allem von Fortgeschrittenen, eine Variante des Vorstiegs – die Rotpunkt-Begehung – geklettert, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. „Rotpunkt“ entspricht dabei dem Durchsteigen einer dem Kletterer bekannten Route im Vorstieg, ohne das Sicherungsseil zu belasten. Die ursprüngliche Definition sieht außerdem vor, alle Zwischensicherungen selbst einzuhängen. Stürze, ausruhen oder am Seil hochziehen sind tabu. Die Schwierigkeitsgrade der Routen beziehen sich immer auf die Rotpunkt-Begehung. Im Oktober 2011 gelang Michi Wohlleben auf der Antro.po.cene in Marokko die erste Rotpunkt-Wiederholung. Ähnlich verhält es sich bei der „On Sight“-Begehung, wobei hier der Kletterer noch keiner Begehung der Route zugesehen haben darf.

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