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Der Königsjodler Klettersteig einmal anders: Walk and Fly der Extraklasse

Wie packt man 25 Stunden in knapp 11? Man geht einfach zu zweit. Geht nicht? Geht doch!

X-Alps Pilot Christian Reinegger und Gerald Lindner sind von Bischofshofen aus zu Fuß nach Dienten am Hochkönig gegangen, haben den Königsjodler Klettersteig winterbestiegen und sind vom Matrashaus mit Gleitschirmen zurück nach Bischofshofen geflogen.

Bedingungen waren auf dem Hochkönig nicht einfach, und der Start in Gefahr

Chris an einer der Schlüsselstellen des Königsjodlers

Nicht etwa das perfekte Frühlingswetter hat die Beiden den Start verschieben lassen, sondern dessen Vorhersage. Bei drei verschiedenen, eigentlich zuverlässigen Internet-Wetterdiensten bekamen Geri und Chris am Vorabend gleich drei verschiedene Meldungen über Windstärke und Richtung.
Und jeder einzelne Bericht verhieß nichts Gutes und hätte einen Gleitschirmstart am Matrashaus verhindert. Die frühmorgendliche Prognose war aber freundlicher. Jedoch wurde aus der ursprünglich geplanten Startzeit um 5 Uhr morgens 8:20 Uhr. Noch weniger Zeit also.

Von Bischofshofen auf den Dientner Sattel in 3 Stunden

Chris bei der Winterbegehung des Königsjodler Klettersteiges

Im Ortskern von Bischofshofen gestartet, waren die 20 Kilometer auf der Bundestraße quasi im Laufschritt erledigt.  Trotzdem, von Stress keine Spur. In Mühlbach am Hochkönig kehrten die Beiden beim örtlichen Bäcker ein, um das spärliche Frühstück noch einmal zu erweitern.
Dafür ließen die Beiden die Erichhütte beim Zustieg zum Klettersteig links liegen und nahmen sich nur noch für ein Sportalpen-Interview knapp 30 Minuten Zeit.

Den Königsjodler Klettersteig in dreieinhalb Stunden – im „Winter“!

Im Internet gibt es Vieles über den Klettersteig Königsjodler zu lesen – Durchstiegzeiten von 5-9 Stunden werden angegeben – im Sommer!
Diesmal war das etwas Anderes – auf knapp 2.800 m Seehöhe liegt Schnee, und zwar nicht zu knapp! Bedeutet: Steigeisen anziehen und ein Fixseil metertief unterm Schnee.
Mit dem Gleitschirm am Rücken, teils ungesichert ging es weiter über den spektakulären Grat des Königsjodlers rauf auf den Hochkönig.
Diese Umstände sind es, die die Tour zwar spektakulärer, aber sehr gefährlich machen.

 

Kalkuliertes Risiko für Profis – lebensgefährlich für Hobbybergsteiger

Geri am Klettersteig Königsjodler

Der Königsjodler Klettersteig ist schon im Sommer für Otto Normal sehr kräfteraubend. Nicht selten endet die Begehung wegen Erschöpfung mit dem Abtransport durch die Bergrettung. Die Tatsache, dass der Klettersteig mit einer Schneedecke bedeckt ist, macht ihn noch viel gefährlicher.
Christian Reinegger, Alpinpolizist, und Gerald Lindner, selbst bei der Bergrettung Werfen, kennen diese Gefahren.
Allerdings spielt diesmal, neben der schier unmenschlichen Anforderung an die Kondition eines mit – die Erfahrung. Und genau das ist es, was eine solche Unternehmung braucht.

Vom Matrashaus am Hochkönig in Luftlinie nach Bischofshofen

Um 18.15 Uhr erreichten die beiden das Matrashaus am Hochkönig. 2.400 Höhenmeter waren zu diesem Zeitpunkt begangen und bestiegen.
Nach dem Wechseln der Kleidung ging es daran, die Gleitschirme zu positionieren und in Richtung Bischofshofen zu starten.

Nach 10 Stunden 40 Minuten sicher gelandet

30 Minuten dauerte der Flug der Beiden vom Hochkönig in ihre Heimatgemeinde Bischofshofen.
Beide resümierten „ein geiles Erlebnis“ und freuten sich, sichtlich erledigt, auf ein Bier und eine warme Mahlzeit. Gerüchten zufolge harrte einer der Beiden bis 1.30 Uhr, der andere gar noch bis 4.30 Uhr morgens im Nachtleben aus. Zu Hause bleiben ist einfach nicht ihr Ding…

 

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