Bergmähderweg am Brandberg
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Bergmähderweg: Tradition und Blütenmeer

Kultur & Sport Mix im Zillertal

Blütenpracht kombiniert mit Wissenswertem aus der Zillertaler Region: Der Bergmähderweg ist mit seiner unbändigen Pflanzenvielfalt auf den Almen nicht nur ein Erlebnis fürs Auge. Die gemütliche Wanderung oder Bike-Tour lädt Sportler zum Abschalten ein. Während der Erntezeit begibt man sich auf die Spuren uralter Traditionen und erhält einen Einblick in die beschwerliche Arbeit der Bergmähder in Brandberg.

Wanderung am Zillertaler Bergmähderweg

Brandberg liegt im Zillergrund, östlich von Mayrhofen. Dort befindet sich der Ausgangspunkt für den Lehrpfad Bergmähderweg. Ein kostenloser Parkplatz im Dorfzentrum steht für Autofahrer bereit. Für all jene, die mit öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sind, fährt regelmäßig ein Linienbus von Mayrhofen nach Brandberg. Gestartet wird beim Gasthof Thanner. Wanderer informieren sich an einer Tafel über den Wegverlauf, von den bewirtschafteten „Hoamfeldern“ rund um die Höfe bis zum Kolmhaus. Die Route führt vom Gasthof Thanner weg über einen markierten, schmalen Fußweg quer über steile Bergwiesen. An dieser Etappe erlebt man zur Erntezeit die uralte Tradition der Bergmahd hautnah mit.

Buchtipp: Wissenswertes über den Bergmähderweg gibt es auch in schriftlicher Form. Das Buch „Naturpark: Kulturlandschaftsweg Brandberg“ steht im Gemeindeamt Brandberg, Naturparkhaus Ginzling oder beim Naturparkführer zum Verkauf.

Tradition Bergmahd

Hermann Thanner wohnt in Brandberg und weiß bestens über die Bergmahd bescheid: „Es geht um das Mähen der steilen Wiesen im Hochgebirge. In früheren Zeiten mussten die Bauern ums Überleben kämpfen – teure Traktoren gab es keine, die Bauern kammen nicht drum herum, die Almen per Hand zu mähen, um zu Heu zu kommen. Die Zeiten haben sich geändert. Heute gibt es Abhilfe in Form von speziell konstruierten Mähmaschinen.“ Aber die Anschaffung dieser hochmodernen Geräte ist extrem teuer. Anstatt das Geld in teure Mähmaschinen zu investieren, kaufen sich Bauern andere, ebene Flächen, was wiederum ein anderes Problem mit sich bringt: die Verbuschung. „Immer mehr Mähder verwildern heute, da es sich für Landwirte nicht mehr lohnt, diese zu bewirtschaften. So wird die uralte Tradition irgendwann einmal aussterben.“, erzählt Hermann Thanner nachdenklich, der selbst schon seine Flächen übergeben hat: „Jungen Bauern fehlt oft die Motivation diese anspruchsvolle Arbeit zu meistern. Das ist schade, ich erinnere mich noch zurück wie ich damals mit Begeisterung die steilen Felder gemäht habe.“

Bergmähderweg im Zillertal
Zwischen saftig grünen Almwiesen führt der Weg durch die Kulturlandschaft im Zillertal.

Almwiesen mit Blütenpracht & Pflanzenvielfalt

Einige steile Almwiesen später erreicht man eine 700 Meter lange Asphaltstraße zum Weiler Frodls. Danach startet der anstrengende Teil der Strecke: ein Anstieg mit einer Steigung von 33 %. Am Ende der steilen Etappe warten Rastbänke in schönster Umgebung. Nicht nur die einzigartige Aussicht, auch die Tier- und Pflanzenwelt beeindrucken WandererTrailrunner und Mountainbiker:

  • Kalkader: Ein Phänomen im Karbonatgestein, das durch die Gebirgsbildung Risse aufweist.
  • Pflanzen: Hier ist die Heimat seltener Pflanzen wie der Spinnweb-Hauswurz, des Weißen Mauerpfeffers oder den Alpenwacholdern. Zudem faszinieren die unendlich vielen Orchideenarten und herrlichen Preisel- und Wacholderbeeren.
  • Tiere: Wer seine Blicke durch die Landschaft aufmerksam schweifen lässt, entdeckt Braunvieh, Fleckvieh, Rehe, Adler oder auch Gämse. Rund um das Kolmhaus leben unzählige Murmeltiere.

Einkehr im Kolmhaus

Nach dem letzten, rund 800 Meter langen Stück mit durchschnittlich 22 % Steigung erreicht man das Kolmhaus auf 1.840 Metern Höhe. Wanderer, Läufer und Biker werden dort mit einer Jause und einem verdienten Gipfelschnapserl verwöhnt. Nicht nur das: Mitten in der wertvollen Kulturlandschaft oberhalb von Brandberg zieht das grandiose Panorama auf die Bergwelt der Zillertaler Alpen Blicke auf sich. Die freundlichen Gastwirte stehen Ihren Gästen mit Tipps beiseite: „Die Tour zum Brandberger Kolm auf 2.700 Meter ist absolut sehenswert. Dort oben wartet eine fantastische Aussicht!“ Wer noch einmal in der Region unterwegs ist, der kann sich weitere Wanderungen auf die Liste setzen.

Facts zur Wanderung:
  • Ausgangspunkt: Gasthof Thanner in Brandberg
  • Endpunkt: Brandberger Kolmhaus
  • Wegdauer: 3-4 Stunden
  • Wegbeschaffenheit: teilweise steiler Wanderweg über Bergwiesen und durch den Wald
  • Erreichbarkeit: Gratis-Parkplatz im Dorfzentrum, mit dem Linienbus von Mayrhofen
  • Einkehrmöglichkeiten: Gasthof Thanner, Kolmhaus
  • Highlights: bis zu 15 verschiedene Orchideenarten

Expertentipp von Hermann Thanner: Der Aufstieg befindet sich auf der Sonnenseite. Früh genug weggehen, damit man der Hitze entflieht. Zudem ist der Bergmähderweg eine perfekte Route für Mountainbiker!

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