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Sitzposition am Rad: Individuelle Einstellungen machen den Unterschied

Wer einmal bei einem Triathlon eine Wechselzone gesehen hat, kann sich vorstellen, wie viel Geld dort herumsteht. Speziell die Räder sind kleine Wertanlagen, in die der Triathlet liebevoll und durchwegs schmerzfrei investiert. Um diesen Luxus dann auch möglichst lange tatsächlich schmerzfrei genießen zu können, ist die richtige Einstellung der Sitzposition empfehlenswert.

Aus eigener Erfahrung und aufgrund mangelnder Beratung weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn ein Rad nicht passt. Und im Unterschied dazu hab ich nun ein Rad, das perfekt auf mich abgestimmt ist.

Sitzposition am Rad vom Profi erstellt

Individuelle Anpassung des Airstreeem Rades
Individuelle Anpassung der Sitzhöhe

Bevor ich mich das erste Mal auf den Sattel meines neuen Airstreeem Aerotype schwingen durfte, nahm ich in der Praxis von Physiotherapeut Rupert Probst Platz. Als ehemaliger Profi und österreichischer Staatsmeister ist Rupert einer, der genau weiß, worauf es ankommt, wenn man lange am Sattel sitzt. Gemeinsam mit seinem Bruder Stefan Probst (Gründer von Airstreeem) ist er maßgeblich an der Entwicklung der Airstreeem Geometrien und des Profiergometers beteiligt. Top-Triathleten wie z. B. Franz Höfer und zahlreiche Profifahrer werden von ihm eingestellt und vertrauen auf sein Know-how, somit wusste ich mich in guten Händen.

Passgenaue Sitzposition am Rad

Einstellung der Winkel am Rad
Sitzpositionseinstellung mit Rupert Probst

Akribisch genau wurden sämtliche Bein- und Armlängen sowie Winkel an meinem Körper vermessen. „Wenn es irgendeine Ungleichheit geben sollte, dann würde diese bei so einer Vermessung auf jeden Fall ans Licht kommen“, dachte ich. Die Vermessung ergab die optimalen Maße für das Oberrohr, die Rahmenhöhe, die Kurbellänge, die Vorbaulänge, die Sattelerhöhung und die Sitzhöhe.

Nach der Vermessung durfte ich endlich erstmals auf meinem Rad, das im Profiergometer eingespannt war, Platz nehmen. Es folgte eine weitere Erhebung der Körperdaten, wobei vor allem an der Einstellung der Winkel (Ellenbogen in den verschiedenen Haltungen und Kniestellung in den unterschiedlichen Positionen) gefeilt wurde.

Alles in allem dauerte die Einstellung der Sitzposition ca. eine Stunde. Eine Feinarbeit, die sich lohnt.

Vorteile einer korrekten Sitzposition am Rad

Im Vergleich zu einer alltäglichen Sitzposition am Rad bringt eine professionelle Einstellung des Renn- oder Triathlonrades gleich mehrere Vorteile. Besonders Wettkampfathleten merken den Unterschied in der Aerodynamik. Der geringere Luftwiderstand sorgt außerdem für eine spätere Ermüdung. Besser wird auch die Kraftübertragung der Füße auf die Pedale, wodurch weniger „Leergeld“ bezahlt werden muss und weniger Kraft verschwendet wird. Je nach den Ausrichtungen kann auch der Komfort aufgewertet werden. Profis schätzen die Einsparung durch die richtige Sitzposition am Rad auf 20-30 Watt. Umgerechnet wäre dies auf 180 Kilometer bei einem Schnitt von 36 km/h eine Zeitersparnis von etwa 11 Minuten.

Die Kniewinkelpositionen
Kniewinkelmpositionen im Überblick

Tipps zur Sitzposition am Rad

Einstellung der Pedale
Richtige Einstellung der Pedale

Sitzhöhe:  Eine zu niedrige Position kann zu Kniebeschwerden führen. Eine zu hohe hat meist eine Überlastung der Lendenwirbelsäule bzw. des Kreuzdarmbeingelenkes zur Folge.

Sattelstellung: Die Sattelstellung sollte an die Aufgabe angepasst werden. Bergfahrer stellen sich den Sattel eher weiter zurück, Zeitfahrer und Triathleten haben ihn lieber weiter vorne.

Kurbellänge: Die Kurbellänge richtet sich ebenfalls nach der Aufgabe sowie nach den Körpereigenschaften. Kürzere Kurbeln werden eher von Fahrern verwendet, die auf Kurzstrecken unterwegs sind und kurze Beine haben.

Aerodynamik: Bei langen Fahrten (wie bei einem Ironman) wird meist eine aufrechtere Einstellung gewählt. Bei der Aerodynamik stellt sich immer die Frage: zu welchem Preis? Je mehr der Sattel den Lenker überhöht, desto stromlinienförmiger ist die Position.

Am Ende ist die richtige Position immer ein Kompromiss zwischen Leistung und Komfort. So sind Zeitfahrpositionen zwar aerodynamisch, führen auf längeren Strecken aber zwangsweise zu Ermüdungserscheinungen in den Muskeln. Da ich mich noch am Anfang meiner Triathlon-karriere befinde, entschieden wir uns für eine weniger aerodynamische Position. Denn nachstellen ist ja jederzeit möglich.

Termine für eine individuelle Einstellung der Sitzposition gibt’s bei Rupert Probst.

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