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Ersatzgelenkoperation – das „Aus“ für Kletterer?

Klettern ist ein faszinierender Ganzkörpersport für Kopf und Muskulatur. Insbesondere der Schulter- und Kniebereich werden beim Klettern allerdings stark beansprucht. Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine gewisse Regelmäßigkeit zur Ausübung des Sports ebenso unabdingbar wie die Vorwärmphasen. Dennoch lassen sich Verletzungen an der Schulter und an Kniegelenken nicht immer vermeiden.

Natürliche Abnützung

Aufwärmen vor dem Klettern schont die Gelenke.

Bei Kletterern besonders gefürchtet ist im Schulterbereich die Rotatorenmanschettenruptur, die Schmerzen durch Risse in tiefen Sehnenschichten hervorruft und die Schulterluxation, die durch eine Ausrenkung des Schultergelenks verursacht wird.
Viele Kletterer erleiden mit der Zeit Abnutzungserscheinung der Gelenke in Schultern und Knien, die sogenannte Arthrose. Mit fortschreitendem Alter verringert sich die mechanische Belastbarkeit, Knorpelschäden und Meniskusrisse können entstehen. Kommt die Ausübung von gelenks-belastenden Sportarten hinzu, wird der Prozess durch die starke Beanspruchung teilweise beschleunigt und ein Riss in der Rotatorenmanschette riskiert.

Wenn der Schmerz bleibt

In den meisten Fällen stammen Schmerzen von der Überlastung.

Bei ersten Anzeichen ist die Konsultierung eines Facharztes anzuraten, denn der Einsatz von Kunstgelenken ist nicht immer nötig. So können durch Überbelastung verursachte Verletzungen heilen, wenn eine entsprechende Schonzeit für Sehnen und Gelenke eingehalten und eine Stabilisierung zur Förderung des Heilungsprozesses vorgenommen wird. Wenn allerdings eine entsprechende irreparable Rotatorenmanschettenruptur oder Arthrose vorliegt und durch Medikationen, orthopädisch unterstützende Einlagen und entsprechende Bewegungs- und Muskelaufbauübungen keine Erleichterung bringen, lässt sich der operative Einsatz eines Kunstgelenkes nicht hinauszögern.

Operationstechniken gestern und heute

Während Kunstgelenke früher aus einem Stück gefertigt wurden, bestehen sie heute aus mehreren Teilen, sodass bei Bedarf nur einzelne Komponenten ausgetauscht werden müssen. Auch die Operationstechniken haben sich verändert. Mittlerweile ist eine Gelenkersatzoperation nicht mehr mit großem chirurgischen Aufwand verbunden. Auch der Genesungsprozess ist deutlich kürzer. Heute nutzen Chirurgen minimal invasive, also verfeinerte, Operationstechniken und arbeiten mit moderner Computertechnologie. Rehabilitationszeit und Krankenhausaufenthalte haben sich dadurch erheblich verkürzt.

Erfolgreiche OP – was dann?

Klettern ist auch mit künstlichen Gelenken problemlos möglich.

Ein gesundes körpereigenes Gelenk wird auch durch die modernste Operationstechnologie nicht vollwertig ersetzt werden. Dennoch stellt ein künstliches Gelenk nicht das Ende für die Ausübung des Klettersports dar. Im Gegenteil: Für viele Patienten bedeutet der Einsatz eines künstlichen Gelenks, dass sie wieder schmerzfrei, beweglich und mobil sind. Ein gutes Ergebnis und eine lange Lebensdauer der künstlichen Gelenke hängen zudem von einer maßgerechten Rehabilitation sowie einer Vor- und Nachbetreuung ab. Wer sich nach der OP wieder körperlich fit fühlt und dies von den Ärzten bescheinigt bekommt sowie die Schonfristen einhält, der kann den Klettersport wieder aufnehmen!