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Gut vorbereitet: Short-Distance Bergläufe

Manuel Innerhofer nimmt regelmäßig an Bergläufen teil und ist Spezialist auf der Kurzstrecke. Der Salomon Athlet im Interview mit wertvollen Tipps für alle, die sich auf ein Rennen mit wenigen Kilometern aber vielen Höhenmetern vorbereiten wollen.

Was würdest du jemanden empfehlen, der das erste Mal bei einem Kurzdistanz-Berglauf antreten möchte?

Das eigene Tempo ist das Wichtigste. Bloß nicht am Start von den anderen verleiten lassen, das ist sicher die größte Gefahr! Auch wenn es eine Kurzdistanz ist: Der Berglauf zieht sich extrem, eine Stunde kann da brutal lange werden.

Wie bereitest du dich auf ein spezielles Kurzdistanz-Rennen vor?

Die Wahrheit ist: so gut wie gar nicht. Ich schaue mir die Kilometer und das Höhenprofil an und dann noch die Siegeszeiten aus dem Vorjahr, aber das war’s. Keine Streckenbilder, keine Untergrund-Analyse, keine GPS-Tracks auf der Suunto. Ich weiß meist nicht, ob ein flacher oder eine steiler Abschnitt als nächstes kommt. Für mich ist das ein Vorteil, wenn ich die Strecke vorher nicht kenne, dann habe ich weniger Respekt davor. Ich fahre oft zu Rennen am selben Tag und gleich danach wieder nach Hause, ohne mich wirklich darauf vorzubereiten – und das geht meistens ziemlich gut.

Wie legst du dein Training allgemein an?

Ich bereite mich nur auf wenige ausgewählte Läufe wirklich bewusst vor. Den Rest mache ich wie gesagt mehr oder weniger spontan, das ist dann quasi mein Training. Also ich bin die ganze Woche voll im Saft und laufe dann am Wochenende zusätzlich ein Rennen. Vor einem wichtigen Lauf mache ich maximal eine Woche vor dem Event den letzten intensiven und langen Lauf.

Welche Rolle spielt die Ernährung?

Ich versuche so gut es geht ausgewogen zu essen. Das heißt Mischkult, also von allem etwas. Aufgrund meines Berufs als Seilbahntechniker kann ich aber zum Beispiel Mittags nur eine Jause zu mir nehmen. Da esse ich dann oft Wurstsemmerl. Zwei Tage vor den Rennen schaue ich aber schon darauf, dass ich viele Kohlenhydrate zu mir nehme.

Während des Rennens esse ich gar nichts. Ich trinke eigentlich auch nur kurz was, wenn es heiß ist – oder leere mir einen Wasserbecher über den Kopf.

Was nimmst du alles an Ausrüstung mit bei Kurzstrecken?

So wenig wie möglich, mir reicht eine kurze Hose und das T-Shirt.

© Philipp Reiter
Auf welchen Schuh setzt du und warum?

Der Salomon Sense 6 hat ein gutes Profil und ist sehr leicht, vor allem wenn es matschig und rutschig ist. Vor allem beim Bergablaufen ist das ein Vorteil, es kommt aber auch immer etwas auf die Strecke an. Manchmal nehme ich sogar den Sonic, der eigentlich ein Straßenlaufschuh ist, vor allem wenn der Grip eine nicht so große Rolle spielt.

Ist dir das Gewicht dabei wichtig?

Für mich gar nicht so extrem. Das absolut Wichtigste ist die Passform, dass der Schuh gut sitzt, alles andere ist zweitrangig. Nichts Schlimmeres, als eine Blase während des Rennens zu bekommen.

Ich laufe außerdem gerne Barfuß, auch darum passt der Sense so gut, weil da Neoprensocken integriert sind. Kilian Jornet macht das zum Beispiel auch. Man muss das nur ein paar Mal trainieren, dann geht das schon.

Benutzt du digitaler Helfer?

Meine Suunto GPS-Uhr benutze ich meist, um festzustellen, wie viele Kilometer ich bereits hinter mir habe und wie lange ich schon unterwegs bin. Das mit dem Puls finde ich oft etwas schwierig, weil ich einfach komplett auf den Körper höre. Im flachen Gelände ist es noch einfacher denke ich, aber beim Berglauf spielen so viele Faktoren mit, wie zum Beispiel die Steilheit. Das macht es nicht leichter – zumindest für mich.

Beispiel-Ausrüstung für Kurzdistanzen

  • Schuhe: S/LAB Sense 7 (SG)
  • Unterwäsche: S/LAB Sense Boxer
  • Überhose: S/LAB Short 4M
  • Gürtel: S/LAB Modular Belt
  • Oberteil: S/LAB Sense Tank oder Tee
  • Jacke: S/LAB Light JKT