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Klettersteig: Einstieg in den Einstieg

Der Klettersteig befindet sich irgendwo zwischen bergsteigen und klettern. Dabei kann er sowohl sportlich herausfordernd, als auch einfach eine etwas intensivere Bergpanoramatour sein. Je nach Schwierigkeit eben. Was bei Klettersteiggehen zu beachten ist, hat Sportalpen zusammen mit dem Salewa Mountainstore Schladming (Steiermark) zusammengetragen.

Salewa Storeleiter Peter ist Experte in Sachen Klettersteig.

Guter Rat ist Chefsache

Der Salewa Mountain Store in Schladming wird von einem Alpinisten namens Peter geleitet. Peter ist einer von denen, die ihren Job leben – und das merkt man.

Im Gespräch über Klettersteige klärt er über alles auf, was den Eisenweg betrifft: Gefahren, Planung, Ausrüstung und ein heikles Thema, das buchstäblich das Kind beim Namen nennt: die Nachwuchsalpinisten.

Wie die Reportage über das Mehrseillängen-Klettern ist auch dieser Beitrag eine Richtlinie und kein Ersatz für eine Alpinausbildung.

Klettersteig: Fragen und Antworten

Passt der Klettersteig zu den Fähigkeiten?

Wie so oft beginnt das Abenteuer zuhause. Die ersten Schritte finden zwar im Kopf statt, sind aber  dennoch die größten. Die Suche nach dem Eisenweg läuft entweder über die Regionen – viele Orte bieten auf ihren Websites die Topographien ihrer Klettersteige an – oder nach Klettersteigen selbst. Nachdem man sich einen ausgesucht hat beginnt eine kurze Suche, die folgende Fragen beantworten sollte:

Ausrüstung für den Klettersteig

Vieles bei der Ausrüstung für den Klettersteig ist Geschmackssache.

Sind die Basics geklärt, steht dem Ausflug nichts mehr im Weg. Viele Klettersteige bieten in unmittelbarer Nähe des Einstiegs einen Verleih an. Wer plant, sich öfter auf einen Via Ferrata zu begeben, sollte überlegen sich eine eigene Ausrüstung zu besorgen. Im Gegensatz zum Klettern kommt man beim Klettersteig mit einigen wenigen Gegenständen aus. Neben der Grundausstattung gibt es allerdings ein oder zwei Produkte, die den Aufstieg am Klettersteig angenehmer gestalten.

Die nachstehende Liste verschafft einen Überblick über die Ausrüstung:

Der Mountain Trainer von Salewa wurde extra für den Klettersteig entwickelt

Sonderanfertigungen für Jedermann

Für die meisten dieser Produkte bieten Hersteller wie Salewa gleich mehrere Variationen. Wer sich etwa nur auf das Klettersteiggehen spezialisiert hat, fährt mit dem gemütlichen Via Ferrata Comfort am besten. Soll der Gurt aber auch zum Klettern verwendet werden, empfiehlt sich die Anschaffung eines entsprechenden Modells. Auch bei den Schuhen geht der Trend hin zu Modellen, die extra für den Eisenweg entwickelt wurden.

Für die Sets ist die Frage nach dem Geschmack meist entscheind: elastische Sicherungsarme oder Zip-System? „Wichtig dabei ist, dass dynamische Bandfalldämpfer verbaut sind. Außerdem sollte die Eignung nach Kilogramm vor der Anwendung überprüft werden.“, so Peter.

Die Vorstufe zum Klettern

Manche Stellen eines Klettersteigs sind wie eine Vorstufe zum Klettern.

Am Klettersteig selbst ist Erfahrung natürlich von Vorteil. Verglichen mit dem Klettersport hält sich die Masse an Know-How aber in Grenzen. „Es ist ja im Grunde die Vorstufe zum Klettern und man ist während des gesamten Klettersteigs mit dem Eisenseil verbunden. Dass man sich versteigt oder die Griffe nicht findet ist somit ausgeschlossen. Es geht da eher um Begriffe wie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Man darf hier nicht die psychischen Komponenten vergessen. Einige Klettersteige sind auch extrem lang oder haben schwere Elemente wie Überhänge auf dem Weg.“, erklärt Peter weiter.

Der Klettersteig als Familienerlebnis.

Kinder am Klettersteig

Immer häufiger wird der Klettersteig auch zum Familienereignis. Im Umgang mit dem alpinen Bergsport wird Kindern allerdings eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. „Es gibt eine eigene Ausrüstung für Kinder. So kann man etwa einen Hüftgurt mit einem zusätzlichen Brustgeschirr ausrüsten.“ Sinnvoll ist auch die zusätzliche Sicherung per Seil: „Das gibt dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und hilft an schwierigen Stellen weiter. Außerdem fällt man damit nicht bis zur nächsten Zwischensicherung zurück.“, meint der Experte.

Und was ist schon ein Kilo mehr am Rücken im Vergleich zu einem Gefühl der Sicherheit für den Nachwuchs?

Fazit: Ein Klettersteig ist für Jedermann -frau und –kind ein Erlebnis. Sportliche Ambitionen, die Lust am Sport und an der Natur sind Voraussetzung für den Spaß am Fels. Die größte Gefahr lauert wie beim Klettern in der Fehleinschätzung des eigenen Könnens oder der Situation.