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London Ski- und Snowboardshow 2011 – von Skihasen bis bahnbrechenden Erfindungen

Als aufmerksamer Leser werden Sie schon bei der Überschrift über die ersten Widersprüche gestolpert sein. Eine Skishow und dies im Mutterland des „Skiing“ und dazu noch Skihasen in Großbritannien? Keine Sorge, dies werden nicht die letzten Widersprüche in diesem Artikel sein. Nun aber zu den Fakten, die London Ski- and Snowboardshow 2011 ist die größte aller Zeiten. Mit 160 internationalen Ausstellern zählt sie zu einer der größten Wintersportmessen der Welt. Es wurde alles präsentiert, was es derzeit auf dem Markt gibt oder bald geben wird. Vom „custome-made“ Skistiefel, der nach Vorlage des eigenen Fußes angefertigt wird, bis hin zur neuesten Skisocke, von Hostessen in hautenger Skiwäsche (die es bei Heidi locker unter die letzten 3 schaffen würden) bis hin zu hochrangigen Sportlern war alles vertreten, was Rang und Namen hat oder keinen Rang und nur einen Namen.

Nun würde ich gerne meine ganz persönlichen Anekdoten zur London Ski- und Snowboardshow erzählen, aber als ehemaliger Soldat folge ich brav der Anweisung, über einige der ausgestellten Produkte zu berichten.

London Ski- und Snowboard-Highlights – Snowmule, der Mama-Papa-Skilift

London Ski- und Snowboard-Show: Der Snowmule

Wenn Sie es leid sind, für Ihre Kinder Liftkarten zu kaufen und gleichzeitig Ihre Fitness bzw. Ausdauerleistungsfähigkeit auf Skiern verbessern möchten, dann ist „Snowmule“ ein „must-have“. Ganz unscheinbar versteckt es sich in Rucksäcken oder Hüfttaschen. Dieser ausziehbare Mama-Papa-Skilift ist laut Hersteller die Lösung, wenn man nicht mehr die Ski des Nachwuchses tragen möchte. Na ja, dafür muss man dann die Kleinen inklusive der Skier ziehen. Deshalb bin ich mir gar nicht sicher, ob dies die smarteste Neuheit auf der London Ski Show 2011 ist.

Eines ist sicher, der angebotene Rucksack um 50 Pfund enthält neben der bahnbrechenden Erfindung viele sinnvolle Taschen und Fächer, inklusive seitlicher Skibefestigungsmöglichkeit. Daher kann ich einen Kauf ohne schlechtes Gewissen empfehlen.

Skiers Edge – skispezifisches Training für Profis und solche, die es noch werden wollen

London Ski- und Snowboard-Show: Skiers Edge

Dieses Trainingsgerät ist neben dem ProFitter 3D Crosstrainer eines der wenigen auf dem Fitnessmarkt erhältlichen
skispezifischen Trainingsgeräte. Man steigt auf, hält zwei Skistöcke in der Hand und dann beginnt man nach links und rechts zu schwingen. Die laterale Bewegung des Skiers Edge verlangt nicht nur der gesamten Beinmuskulatur alles ab, sondern auch dem Core (Körperzentrum; Hauptbestandteile: gerade, seitliche, und schräge Bauchmuskulatur und die untere Rückenmuskulatur).

Mit einer der neueren Versionen des Skiers Edge verbrennt man laut Herstellerangaben zwischen 1.400 und1.540 Kalorien pro Stunde. Nach meinem Test kann ich bestätigen, dass einem dieses Fitnessgerät nach kürzester Zeit die Schweißperlen auf die Stirn jagt und dass das seitliche Schwingen der Bewegung auf Skiern sehr nahekommt. Eine Stunde Training bleibt nach meiner Einschätzung absoluten Profis vorbehalten.

Die Anschaffungskosten des Skiers Edge liegen jenseits von € 2.000,- und die Übungsvariation ist auf das spezifische Skischwungtraining beschränkt, weshalb ich mich nicht zu einer Empfehlung durchringen kann. Kaufempfehlung nur für Profis oder Personen, denen noch ein einzigartiges Fitnessgerät im hauseigenen Fitnessstudio fehlt (Ihr Nachbar hat den Skiers Edge garantiert nicht in seiner Sammlung).

TravelRoller – der Masseur für die Handtasche

London Ski- und Snowboard-Show: TravelRoller

Das Wirkungsprinzip dieser Rolle stammt aus der myofaszialen Behandlung und ist besser bekannt als Triggerpunkt-Therapie und daher nicht neu. In der Praxis rollt man gezielt mit bestimmten Muskeln über den TravelRoller und findet hierbei nach einem anstrengenden Skitag sicher einige verspannte Stellen/Punkte, an denen sich dann ein „angenehmer Schmerz“ verspüren lässt. Ich weiß, Schmerz und das Wort angenehm sind Gegensätze, doch Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. In der Rolle findet man zudem drei tennisballgroße PVC-Bälle in verschiedenen Härtegraden, mit denen man die Schmerzpunkte tiefergehend massieren kann.

Mein Fazit: Wenn man keinen Masseur zur Hand hat, ist der TravelRoller eine gute Möglichkeit, nach einer sportlichen Aktivität die muskuläre Spannung zu minimieren. Man spürt diese Eigenbehandlung vor allem in der gesamten Beinmuskulatur und auch in den Oberarmen, im Schulter- und Nackenbereich stößt der TravelRoller aufgrund der nahe an der Oberfläche liegenden Gelenke und Knochen an seine Grenzen. Für alle Sportarten, bei denen die Beinmuskulatur intensiv beansprucht wird, ist dieses Tool aufgrund der relativ niedrigen Anschaffungskosten von ca. € 45,- eine absolute Empfehlung wert.

Florian Apler