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Triathlon und Rennrad Rahmen: Darauf kommt es an

Das Verständnis um die Zusammensetzung eines Rennradrahmens könnte ebenso gut ein Semester an der Universität für Bautechnik ausfüllen. Entwicklung und Produktion sind dabei „zwei Paar Räder“, die bei Airstreeem jeweils von Meistern ihres Fachs erledigt werden.

Zeitfahr- und Rennrad Rahmen von Airstreeem

Geschäftsführer Stefan Probst

Der Meister auf Seiten des Entwicklungsprozesses ist Airstreeem Geschäftsführer Stefan Probst. Dank seiner jahrelangen Rennerfahrung weiß Probst, worauf es ankommt. Bei unserem Besuch in der Airstreeem Zentrale nahmen sich der Geschäftsführer und seine Mitarbeiter Zeit, uns die Philosophie der Rahmenherstellung näherzubringen. „Alles beginnt beim Prototyp“, erklärt Mitarbeiter Alex. Die meiste Arbeit steckt in der Entwicklung des ersten Modells. Insgesamt zwei Jahre dauerte der Prozess von der Idee bis zum ersten Airstreeem Rad.

Rennrad Rahmen aus geklebten Karbonmatten

Airstreeem Carbon Rahmen

„Wenn man einmal einen erfolgversprechenden Rennradrahmen hat, kann man darauf aufbauen und ihn für individuelle Bedürfnisse abändern. So kann der Rahmen eines Rades von 2011 genau gleich aussehen wie der aus 2012, aber dennoch komplett anders sein“, so Alex. Möglich macht dies die Zusammensetzung der Karbonmatten, aus denen der Rahmen besteht. Dabei geht Airstreeem nicht den herkömmlichen Weg, bei dem die Matten auf eine Form gewickelt und erhitzt werden.

Die österreichischen Hersteller wickeln bei der Produktion eine bestimmte Anzahl von hauchdünnen Karbonfasern über die Form und „backen“ sie. Durch diesen Prozess wird sichergestellt, dass der Karbonrahmen so wenig Risse wie möglich aufweist.

Rennrad Rahmen: steif, leicht oder beides?

Das Meisterstück von Airstreeem. Der Aero Type.

Je nachdem, welche Eigenschaft der Zeitfahrrad- oder Rennrad-Rahmen haben soll, wird die Konsistenz der Matten geändert. Ein steifer Rahmen verlangt mehr, ein leichter Rahmen weniger Schichten. Die richtige Mischung zu finden ist das Geheimnis. Zwar bringt ein leichter Rennradrahmen weniger Kilo auf die Waage, kommt bei geringer Steifigkeit aber schneller ins „Flattern“. Die Unruhe, die eine fehlende Steifigkeit verursacht, lässt das Rad sich hin und her bewegen. Auf geraden Strecken spielt das Gewicht ohnehin eine untergeordnete Rolle. Bergflöhe greifen zu leichteren Modellen.

Wenn der erste Blick täuscht

Aufrüstbar: In den Rahmen des R-Race SL 2013 kann eine Elektro-Schaltung eingebaut werden.

Ein häufiger Fehler bei der Anschaffung eines Rennrades ist der Kauf nach dem ersten Eindruck. Neben dem vermeintlich gleich aussehenden Rennrad Rahmen täuscht die empfundene aerodynamische Eigenschaft eines Rades oft über die tatsächliche Performance. Das Rennrad im Schaufenster vermittelt dem Kunden nicht selten eine scheinbar optimale Aerodynamik. Die Rechnung wird allerdings allzu oft ohne den Fahrer gemacht. Denn wenn der Fahrer auf dem Sattel Platz nimmt, ändert sich die Ausgangslage.

Erstens ist die Aerodynamik immer in Relation zur Sitzposition zu sehen. Bei langen Rennen zum Beispiel kann die vorgebeugte Position auf dem Zeitfahrrad zur Qual werden.

Zweitens leidet die Kraftübertragung vom Fuß auf die Pedale unter einer zugunsten der Aerodynamik (meist nach hinten) veränderten Position und es kommt schneller zu Ermüdungserscheinungen.

Individuelle Rahmen von Airstreeem

Airstreeem RR Storm silver

Um allen Ansprüchen zu genügen hat Airstreeem mehrere Spitzenmodelle in sein Produktsortiment aufgenommen. Die unterschiedlichen Rahmen wurden an die verschiedenen Sportarten angepasst. Sportler, die gerne in der asphaltierten Bergwelt unterwegs sind, sollten sich Leichtgewichte wie das RR Storm von Airstreeem genauer anschauen. Die „Sloping-Geometrie“ (das Oberrohr fällt nach hinten ab) des Rahmens definiert eine angenehme Sitzposition, die, ohne die Aerodynamik maßgeblich zu beeinflussen, auch ausdauernde Rennen zulässt.

Airstreeem AIR TT Plus

Triathleten und Zeitfahrer greifen zum UCI-konformern AIR TT Plus, das mit der traditionellen Rahmenkonstruktion auf Bestzeitenjagd geht.

Vor dem Kauf eines Renn- oder Zeit- bzw. Triathlonrades sollte man sich also folgende Fragen stellen:

Hat man den richtigen Rahmen für sich gefunden, wird die perfekte Abstimmung auf den eigenen Körper durch eine individuelle Sitzpositionseinstellung vollendet.