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Skitourengehen goes ÖSV!

Einmal im Jahr veranstaltet der österreichische Skitourenverband ASKIMO eine Pressekonferenz, die über die Situation zum Skibergsteigen aufklärt und die Ziele der Organisation beleuchtet. Für den Winter 2014/15 gab es in Viehhofen viel zu verkünden: Der ASKIMO wurde in den ÖSV eingegliedert und Skitourengehen zur offiziellen Sportart.

Skitourengehen als Teil des ÖSV

Skitourengehen ist absofort eine Sparte des ÖSV.

Der 1. Dezember 2014 öffnete nicht nur zahlreiche Türchen auf den Adventskalendern (zum Sportalpen Adventskalender). Der Start ins finale Monat des Jahres brachte auch wichtige Neuigkeiten für den Skitourensport. Denn nach langer Diskussion wurde der Österreichische Skitourenverband offiziell Teil des ÖSV. „Auch wenn die reibungslose Eingliederung der Wettkämpfe noch ein bis zwei Jahre dauern wird, sind wir froh, dass es geklappt hat!“, so Karl Posch vom ASKIMO. Die Aufnahme in den Skiverband öffnet für das Team um Posch ebenfalls Türen – und zwar zu koordinierter Nachwuchsarbeit, Trainingslagern und standardisierten Trainerausbildungen.

Die Experten sind sich einig: Die Eingliederung in den ÖSV ist ein Fortschritt.

Aufwind im Spitzensport

Der größte Fortschritt durch die Kooperation wird im Spitzensport erwartet. Dort will man zu Größen wie Frankreich aufschließen, die durch eine durchdachte Organisation über die Jahre einen Vorsprung erarbeitet haben. Aktuell bewegt sich Österreich in den Top fünf von 34 gemeldeten Wettkampfnationen. Die Ziele der erfolgsverwöhnten Alpenrepublik liegen aber höher. Zudem soll durch die Aufnahme in den ÖSV der Breitensport gefördert werden. „Schließlich geht es auch darum Kinder weg von der Playstation und in die Natur zu locken.“, sagt Bartl Gensbichler, Präsident des Salzburger Landesskiverbands.

Geschätzte Sportler

Spitzen- und Breitensport profitieren von der Eingliederung.

Dass die Nachfrage in diesem Bereich groß ist bestätigt Chris Mannel von Salewa: „Auf vier verkaufte Alpin-Ski kommt bereits ein Tourenski. Das ist etwa doppelt so viel wie die verkauften Snowboards.“ Insgesamt schätzt die Industrie, dass eine halbe Million Österreicher auf Tourenski unterwegs sind. Ein neuer Trend lässt sich auch im Tourismus erkennen. „Die Gastronomie erkennt den Skitourengeher mittlerweile als Gast, der gerne konsumiert.“, so Mannel weiter. Orte wie Viehhofen versuchen mit Events wie der Österreichischen Staatsmeisterschaft im Vertical das Interesse am Sport steigern. Und auch die Bergbahnen entdecken in den Skibergsteigern eine neue Zielgruppe: „Wir spuren unsere Pisten erst um 21:00 Uhr, um den Tourengehern möglichst viel Zeit zu geben. Wir wollen hier eine aktive Kooperation!“, erklärt Hannes Neumayer von den Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm.

Positive Zeichen

In der demographischen Entwicklung erkennen die Hersteller einen Trend in Richtung Verjüngung der Skitourengeher. Außerdem finden sich auch in den neuesten Zahlen wieder mehr weibliche Sportler. Das Fazit? Mit den neuesten Entwicklungen durch die Eingliederung des ASKIMO in den ÖSV und dem ungebrochenen Interesse der Breitensportler ist ein Ende des Skitouren-Hypes nicht abzusehen.