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Ultra Trail du Mont Blanc 2015

Sportalpen Athlet Florian Grasel steht vor seinem Saison Höhepunkt dem UTMB 2015. Vor zwei Jahren hat er dort mit Platz 37 bereits eine Spitzenleistung abgeliefert, aber wer ihn kennt weiß, dass er mehr will. 2015 hat er eine klare Mission: #utmb #sub24h 

UTMB – Die Ruhe vor dem Sturm

Höhenluft-Schnuppern am obligatorischen Besuch von der Aguille du Midi

#utmb #sub24h seit nun mehr 2 Jahren geistern mir diese zwei Worte/Hashtags im Kopf herum. 30.8.2013 19:07 überquere ich die Ziellinie in Chamonix und finishe meinen ersten Lauf in diesem Ausmaß als 37er inkl. Heiratsantrag (Übrigens Ja – noch immer glücklich verheiratet). Es dauert einige Tage / Wochen um das Erlebte zu verarbeiten, aber eines manifestiert sich – da geht noch was! Zu passiv angefangen, zu lange Pausen gemacht, zu sicher, zu schwer, trotz allem nicht gut vorbereitet…

#sub24h – ein Gedankenexperiment entsteht

Das muss ja unter 24 Stunden für mich zu schaffen sein! Gezielteres Training, bessere Ausrüstung, bessere Taktik…. Am 28.8.2015 um 18:00 ist der Start, ich frage mich: „Flo hast du deine Hausaufgaben gemacht???“ 

Gezieltes Training
: Check!

Nach 2013 war klar, es gehören eindeutig mehr Höhenmeter gemacht! Die gegenübergestellte Auswertung von 01-08/2013 und 01-08/2015 zeigt, dass ich mit fast 140.000hm knapp doppelt so viele Höhenmeter, wie 2013 gesammelt habe:

Wie man sieht, habe ich aber auch einiges in meinem Training umgestellt und mache seit 2014 statt einer langen Trainingseinheit eher zwei „kürzere“ Trainingseinheiten am Tag. Das hat einige Gründe und falls dieses Konzept aufgeht (eben #sub24h) – werde ich darüber noch explizit berichten.

Bessere Ausrüstung – Check!

Training und Relaxing in Charmonix

2013 bin ich sehr jungfräulich in das Rennen gegangen. Keine Erfahrung, was ich wie / wann / wo brauche… alles mit – besser zu viel als zu wenig – damals geschätzte 5-6kg Pflichtausrüstung inkl. Zusatzdinge, die ich mir eingebildet habe zu brauchen. 2015 ist nun alles aufs wesentliche optimiert. Mit Küchenwaage habe ich meine komplette Ausrüstung analysiert und sogar noch einiges investiert um hier wirklich keine Kompromisse einzugehen. Sage und schreibe 2,7kg mit Pflichtausrüstung, Stöcke, 1l Wasser und Verpflegung sind es jetzt am Rücken. NATÜRLICH aber auf keinen Fall auf Kosten der Sicherheit! Die 15.000mm Wassersäulen Jacke bringt unglaubliche 75Gramm auf die Küchenwaage.

Bessere Taktik – Check!

Glaube ich halt. 2013 komplett auf Sicherheit und Durchkommen bedacht und wenn es im Zeitlimit ist – habe ich 2015 eine Mission. #sub24h ist akribisch geplant mit Durchgangszeiten und allem Drum und Dran. Ich bin sogar 1 Woche vorher in Chamonix um mir Teile der Strecke noch einmal anzusehen (interessanter Weise kann ich mich an 80% der Strecke überhaupt nicht mehr erinnern – war ich 2013 wirklich so im Delirium?).

 

Unbeeinflussbare „Umweltfaktoren“

Ob nun diese „bessere“ Taktik wirklich gut ist, kann ich aktuell nicht beurteilen. Sie setzt mich einerseits schon unglaublich unter Druck, andererseits ist das Plan A. Im Gegensatz zum Tor des Geants habe ich diesmal auch einen Plan B im Ärmel und der ist: wenn durch irgendwelche Umweltfaktoren Plan A nicht mehr realistisch ist – möchte ich im Zeitlimit finishen. 170km / 10.000hm auf so einer Distanz kann natürlich immer etwas passieren:

Es gibt 100 Dinge die innerhalb 24h passieren können – aber an die will ich aktuell gar nicht denken und wenn sie eintreten, muss man sowieso, damit umgehen. Daher Plan B im Ärmel und bereit zum Herausziehen. WTF – dann wird es halt kein #sub24h – für mich als ambitionierten Freizeitsportler geht dadurch die Welt auch nicht unter. Aha jetzt haben wir es –ganzes Jahr mit den #sub24h einen auf dicke Hose machen und dann kurz davor den Schwanz einziehen…Tja, lassen wir uns überraschen. Eines ist aber sicher – every experience counts!