Sportalpen.com

Bikepacking, der neue Radurlaub

Bikepacking – Der neue Urlaub für Radenthusiasten liegt voll im Trend. Die Gründe liegen auf der Hand. Man braucht nur sein Rad, ein paar Sachen und schon geht das Abenteuer auf zwei Rädern los. Man strampelt durch unbekannte Gegenden, gewinnt neue Eindrücke, campt, versorgt sich selbst und erarbeitet sich das Urlaubserlebnis völlig aus eigener Kraft. Dabei kehrt man nicht nur mit gestählten Muskeln zurück, sondern auch mit Stolz und unvergesslichen Momenten. Damit diese Vorstellung des coolen Biketrips auch Realität wird, hat Sport2000 ein paar Dinge zusammengefasst, die es zu beachten gibt.

Bikepacking: Wie und womit?

In Biker-Kreisen herrscht um dieses Thema momentan ein regelrechter Hype. Mit minimalem Gepäck auf maximal spannenden Trails das Land zu erkunden, schafft einen großen Reiz. Dabei tritt die herkömmliche Radreise auf ausschließlich asphaltierten Straßen immer mehr in den Hintergrund, was den Weg für die Gravelbikes ebnet. Bikepacking-taugliche Räder müssen so einiges können: sportlich, geländegängig und selbst auf langen Strecken bequem sollen sie sein. Wer am Wochenende gerne Tagesausflüge mit wenig Gepäck, in den Sommerferien allerdings einen mehrwöchigen Trip plant, der sollte im Idealfall ein Multi-Travel-Bike im Keller stehen haben, um nicht für jede Aktivität ein eigenes Rad anschaffen zu müssen.

"light and fast"

Was im Alpinismus schon längst ein ungeschriebenes Gesetz ist, nimmt auch im normalen Leben vieler Menschen zu. Ein gewisser Minimalismus hält nun auch bei Reisen mit dem Rad Einzug. Wenig Gepäck, penibel reduzierte und mehrfach einsetzbare Ausrüstung sind die Konsequenz. Man kann sagen – Das Biken als Schule fürs Leben und umgekehrt. Schöner Nebeneffekt dieses Trends: Nach einem Bikepacking-Trip steigen die Menschen auch im Alltag öfter auf den Sattel, so die Erkenntnis aus der Radreisestudie 2020.

© Thule

Tipps für die Planung

Da man meist mit einem oder mehreren Partnern auf dem Weg ist unterscheiden sich auch oft Urlaubsansprüche, Kondition und Vorstellungen der Bikepacking-Reise voneinander. Um das Beste für alle aus dem Trip herauszuholen, sollte man vorab Grundsätzliches klären:

  • Zweck der Reise: genüssliches Cruisen oder viele Kilometer auf die Habenseite bringen?
  • Streckenlänge und Fahrtempo: Realistisches Ziel für alle in der Gruppe? Richtwerte: Für Einsteiger mit mäßiger Kondition sind Tagesetappen von 35 km bis 50 km bei gemütlichem Tempo realistisch und genügend Pausen essenziell. Mittelmäßig fitte Biker schaffen zwischen 50 km und 80 km bei circa zwölf bis 15 km/h. Gut Trainierte legen schon mal 70 km oder mehr zurück.
  • Ausstattung & Werkzeuge: Sind alle Räder top gewartet oder braucht es Neuanschaffungen? Wurde an das Reparatur-Kit (Multitool und Flick-Set), Pumpe und Erste-Hilfe-Set gedacht?
  • Gepäck: Der Großteil des Gepäcks sollte direkt am Fahrrad befestigt werden. In die Lenkertasche sollten höchstens zwei Kilo gepackt werden, auf den Gepäckträger zwölf bis 15 Kilo (verteilt auf zwei Seiten). Für ein Zelt sind extra Taschen am Vorderrad empfehlenswert. Wasserdichte Überzüge oder wasserdichte Packsäcke sowie Rahmen- und Satteltaschen sind nötig, um für Regenfälle gerüstet zu sein.
  • Fahrrad-Arten: Will jemand sein Rennrad zücken, während alle anderen auf dem MTB sitzen?
  • Übernachtung: Unterkünfte vorab reservieren oder das Zelt mitnehmen? Im Fall, dass man eine Behausung selbst mitnimmt: Es empfehlen sich aufgrund von Gewicht und Packmaß ein Ultraleicht-Zelt und eine aufblasbare Isomatte anstelle der „guten alten” Variante aus Schaumstoff.
  • Fernreisen: Wohl eine der reizvollsten Bikepacking-Varianten ist es ferne Länder auf dem Rad zu erkunden. Wichtig ist, sich in so einem Fall ausreichend Gedanken über den Transport des eigenen Rads oder gegebenenfalls über Leihmöglichkeiten in der Zieldestination zu machen.
  • An die STVO denken: Darauf achten, dass alle Erfordernisse der Straßenverkehrsordnung wie etwa eine zugelassene Fahrradbeleuchtung erfüllt sind.
© David Marcu on Unsplash

Kick-Off-Tipp für EInsteiger

Bevor man sich ans große Abenteuer wagt, sollte man zuerst sich selbst und seinen Ausrüstungsbedarf kennen lernen. Zweitagestouren eignen sich dafür perfekt, da man hier rasch merkt, ob etwas Bestimmtes fehlt oder etwas anderes überflüssig ist. Für die ersten Bikepacking-Touren sollten solide ausgebaute Fernwanderwege befahren werden. Hier bewegt man sich stets nahe an der Zivilisation und die Navigation sollte auch einfach klappen. Nach und nach kann man die Streckendistanzen und Abgeschiedenheit der Routen dann erhöhen. Das Wetter sollte bei der ersten Bikepacking-Tour auf jeden Fall gut sein, da man sonst schnell die Lust daran verliert und man sich zunächst auf das Finden des persönlich passenden Setups konzentrieren sollte. Keine Sorge, man wird früh genug mit widrigen Bedingungen in Berührung kommen.

Routentipps

  • Bikepacking-Routen für Europa sind beispielsweise auf der Seite von bikepacking.com gesammelt
  • Apps für die (GPS-)Planung: Komoot (radspezifische Berechnungsalgorithmen für Rennrad, MTB usw.), Strava, Outdooractive etc.
Bei Sport2000 Rad vorab ausleihen & testen

Wem noch das passende Bike oder das notwendige Equipment für die erste Bikepacking-Tour fehlt findet bei über 600 Sport2000 Verleihshops das richtige Equipment. Das breite Angebotsspektrum umfasst Fahrräder und Zubehör jeder Art. Zusätzlich gibt es am Blog von Sport2000 noch einige Produkttipps für das nächste Bike-Abenteuer.