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Klettersteig: 10 Tipps vom Alpenverein

Ein Klettersteig ist keine Hüpfburg. Unter Beachtung einiger Richtlinien kommt man aber auch auf den Eisenwegen sicher ans Ziel. Die zehn Tipps des Österreichischen Alpenvereins bieten einen Überblick über Gefahrenquellen, Maßnahmen und die richtige Ausrüstung.

Vormarsch am Klettersteig – Klettersteig am Vormarsch

Klettersteiggehen boomt nach wie vor.

Nach der größten Rückrufaktion der Klettersportgeschichte lag der Fokus der Sicherheit vor dem Saisonstart 2013 auf der Ausrüstung.

Aber auch sonst gibt es am Klettersteig einiges zu beachten.

Planung, Verhalten und Kommunikation sorgen für den reibungslosen Ablauf auf den „Vie Ferrate“.

Der Boom in Sachen Beliebtheit lässt sich wohl auch 2013 nicht stoppen, was auch einen Zuwachs an neuen Routen bedeutet.

Der falsche Weg

Der Österreichische Alpenverein hält nichts von den immer schwereren Routen.

Das Plus an neuen Klettersteigen verleitet die Streckenarchitekten und Bergsportler aber auch zu immer ausgefalleneren Wegen. Vom Wettlauf um den schwersten Klettersteig hält der Alpenverein wenig:

Dieser Wettlauf ist ein grober Unfug, wie überhaupt der Trend zu immer schwierigeren Klettersteigen ein gefährlicher Irrweg ist. Wer die Herausforderung in der Senkrechten sucht, der wechsle zum Klettersport! Die Zielgruppe für Klettersteige sind nicht vorrangig Kletterer. Es sind die ambitionierten Bergwanderer, die etwas Nervenkitzel und die Luft unter den Sohlen suchen.“, so Bergsportexperte Michael Larcher.

Für die Sicherheit am Klettersteig hat der ÖAV deshalb zehn Ratschläge zusammengestellt.

 10 Klettersteig-Tipps des Alpenvereins:

  1. Planung
    Viele Seiten im Internet informieren detailliert über die Gegebenheiten am gewünschten Klettersteig. Vorgeschlagene Ausrüstung, Zu- und Abstieg sowie die Schwierigkeit sind so in Sekunden in Erfahrung zu bringen. Noch kurz das Wetter checken und das war’s.
  2. Selbsteinschätzung
    Die Schwierigkeitsgrade eines Klettersteigs sind wie eine Leiter, die nach und nach bestiegen werden kann. Wer zu früh zu hoch greift bringt sich eventuell unnötig in gefährliche Situationen.
  3. Ausrüstung
    Neben den offensichtlichen Ausrüstungsgegenständen wie Klettergurt, Klettersteigset, Helm und den richtigen Schuhe, bieten sich vor allem ein Erste-Hilfe-Set und ein Mobiltelefon für Notfälle an (nicht vergessen den Akku zu laden). Die richtige Nummer bei einem Unfall ist die 112 des Euro-Notrufs.
  4. Wettersituation
    Wenn sich ein Gewitter ankündigt hilft alles nichts: Der Ausflug zum Klettersteig ist beendet. Blitzschlag und Nässe verhindern jede Rechtfertigung für einen Einstieg.
  5. Überprüfung
    Vor und während des Aufstiegs immer wieder das Drahtseil und die Verankerungen im Auge behalten. Zwar sollte ein beschädigter Klettersteig ohnehin gesperrt sein – kürzlicher Steinschlag, Frostsprengungen oder Korrosion können den Eisenweg dennoch in Mitleidenschaft gezogen haben.
  6. Partnercheck
    Die gegenseitige Überprüfung sollte am Fels immer zur Standardprozedur gehören. Der Check des Gurtverschlusses, der Verbindung zwischen Gurt und Set sowie des Helmverschlusses nimmt ohnehin nur wenige Sekunden in Anspruch.
  7. Abstand
    Die Regel für den Abstand am Klettersteig ist simpel: Zwischen zwei Fixpunkten darf nur eine Person unterwegs sein.
  8. Kommunikation
    Deutliche Absprachen sind nicht nur ein Zeichen der Höflichkeit. Dadurch werden etwa Überholmanöver vereinfacht und eine Verwirrung untereinander ausgeschlossen.
  9. Wachsamkeit
    Die größte Gefahr, die am Klettersteig von der Natur ausgeht ist kantig, schwer und oft nicht aufzuhalten. Steinschlag wird meist durch unachtsame Bewegungen ausgelöst.
  10. Mutter Natur
    Der Respekt gegenüber der Flora und Fauna ist indirekt mit der Sicherheit verbunden. Die intakte Natur ist Voraussetzung für den Betrieb am Fels. Kein Müll, kein Lärm, dafür einmal öfter im Bus oder Fahrgemeinschaften anreisen.

 

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