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Erste Hilfe am Berg

Wichtiges Know-How für den Notfall

Egal ob Skitour, Wanderung, oder Kletterabenteuer. Bergsport boomt. Na klar, ist ja auch gesund für Körper und Geist. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass Bergsport auch gewisse Risiken mit sich bringt. Im Notfall ist es daher wichtig zu wissen, was zu tun ist. Um für das nächste Bergabenteuer gerüstet zu sein gibt es das kleine Einmaleins der Ersten Hilfe.

Oberstes Gebot: Ruhe bewahren

Speziell bei schlechten Wetterverhältnissen kann es oftmals Stunden dauern, bis die organisierten Rettungskräfte den Unfallort erreichen. Deshalb gilt es Ruhe zu bewahren und überlegt zu handeln. Nur so kann die Erste Hilfe ideal durchgeführt werden. Zuerst muss die Lage schnell und richtig beurteilt werden. Anschließend muss den Notruf abgesetzt werden.

Situation beurteilen

Noch vor dem Absetzen des Notrufs muss man sich einen Überblick über die Situation verschaffen und die Lage richtig einschätzen. 

  • Wo ist der Unfall passiert und wo liegen die verletzte Person?
  • Bestehen Gefahren wie etwa eine Lawine oder Steinschlag? Wenn ja müssen die Personen aus dem Gefahrenbereich gebracht werden, wobei generell gilt: Selbstschutz vor Fremdschutz!
  • Jeder Fall ist anderes einzuschätzen – Bei leichten Verletzungen hat Abtransport aus dem Gefahrenbereich eine höhere Priorität als bei einem Herzstillstand!
  • Verletzungen untersuchen? – Eine kurze Erstuntersuchung ist wichtig für die Notrufmeldung!
© JurgaR on Canva

Unfallmeldung - 5 W

  • Wo ist der Unfallort? (markante Geländepunkte, GPS-Daten)
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Verletzte?
  • Welche Verletzungen?
  • Warten auf Rückfragen!

Nach dem Telefonat unbedingt für Rückfragen erreichbar bleiben.

Notruf absetzen

Die Bergrettung kann mit der europaweit gültigen Notrufnummer 112 alarmiert werden. Vor der Tour sollte man sich aber auch über spezielle Bergrettungs-Notrufnummern informieren. Falls keine Telefonverbindung möglich ist, sollte man das Alpine Notsignal verwenden. Mit Pfiffen, Rufen oder Lichtsignalen sollte man mit folgendem Muster auf sich aufmerksam machen:

6x alle 10 Sekunden ein Signal geben – 1 Minute Pause – wiederholen

Die Antwort besteht aus 3x alle 20 Sekunden ein Signal geben – 1 Minute Pause – wiederholen

Nach dem die verletzte Person aus der Gefahrenzone geborgen wurde und der Notruf erfolgt ist, sollte man sie, durch eine Rettungsdecke oder zusätzliche Kleidung, unbedingt vor Unterkühlung schützen. Wenn möglich sollte die verletzte Person nicht alleine gelassen werden.

Einweisen der Rettung

Luftrettung

Der anfliegende Helikopter muss auf die Unfallstelle aufmerksam gemacht werden. Die Landefläche sollte frei sein. Lose Kleidung, Seile und andere Gegenstände müssen vor der Landung weggepackt werden. Wichtig: Bei Schnee unbedingt eine Brille aufsetzen. Befindet sich der Helikopter im Anflug signalisiert man ihm mit den Händen:

  • Ja: Beide Arme in Form eines offenen Dreiecks über den Kopf heben
  • Nein: Nur einen Arm so hochnehmen, den anderen leicht schräg nach unten, so dass beide eine Diagonale bilden.

Bodenrettung

Wenn möglich Helfer an gut sichtbaren Orten zur Einweisung positionieren und für den guten Zugang zur verunfallten Person sorgen. Wenn die Rettung eintrifft, sie kurz über den Status-quo informieren und ihren Anweisungen folgen.

© Kevin Schmid on Unsplash

Erste-Hilfe-Set

  • Wundschnellverband (Pflaster)
  • Elastische Binde
  • Tape (mindestens 2,5 cm breit)
  • Einmalhandschuhe
  • 2 Dreieckstücher
  • 2 Verbandpäckchen (klein, groß)
  • sterile Mullkompressen (10 x 10 cm)
  • kleine Schere
  • Rettungsdecke (oder Biwaksack)
Erste-Hilfe-Set

Um kleinere Verletzungen unkompliziert selbst zu versorgen und schnell Erste Hilfe leisten zu können, sollte in jedem Rucksack ein kleines Sport Erste-Hilfe-Set mitgeführt werden. Es sollte einerseits alle erforderlichen Utensilien umfassen, andererseits leicht und kompakt sein. Es empfiehlt sich, das Set in einer wasserdichten, komprimierbaren Hülle möglichst platzsparend zu verpacken.

Erste-Hilfe-Kurs

Erste-Hilfe-Kurse bilden eine solide Grundlage, um im Notfall am Berg helfen zu können. Das österreichische Rote Kreuz bietet regelmäßig Erste-Hilfe-Grund-, sowie Auffrischungskurse an. Auch der österreichische Alpenverein vermittelt in Outdoor-Basis-Kursen wie man sich in Notfällen am Berg bestmöglich verhält.

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