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Meex beim Salomon 4 Trails 2014

Langstreckenspezialist Meex hat sich den Salomon 4 Trails „angetan“. Ohne eine echte Vorbereitung, aber mit einer Extraportion an Motivation ging es für ihn laufend nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.

Andere Prioritäten

Zugegeben – die Vorbereitung auf den Salomon 4 Trails war nicht unbedingt optimal. Durch den Hausbau wurden meine Prioritäten in letzter Zeit etwas vom Trailrunning weg und in Richtung „Dach über dem Kopf“ verschoben. Nichtsdestotrotz wollte ich beim 4-Tages Rennen an der deutsch-österreichisch-schweizerischen Grenze alles geben. Also ging es mit Kind und Kegel – und bei strömenden Regen – nach Garmisch zur ersten Etappe.

Etappe 1: Garmisch – Ehrwald, 36,3 km & 2.410 hm

Trailrunner Salomon 4 Trails
Meex lässt sich von Problemen nicht unterkriegen.

Der Start des ersten von vier Rennen beim Salomon 4 Trails war auf 09:50 Uhr angesetzt. Genügend Zeit also, um in der Früh den Rucksack zu packen. Wie zu erwarten blieb der Sonnenschein aus, also entschloss ich sämtliches wetterfestes Equipment mitzunehmen. Der Start erfolgte neutralisiert und so ging es mit einem angenehmen Tempo in die Strecke. Schon früh zeigte sich, dass das zusätzliche Gewicht im Rucksack Probleme bereiten würde. Während der gesamten Etappe verkrampfte sich die Muskulatur im Lendenwirbelbereich – warum musste ich auch ausgerechnet beim Rennen experimentieren? So gelang es mir auch nicht wirklich mein Tempo zu finden und ich plagte mich über die Anstiege und Downhill Trails. Umso überraschter war ich, als der Moderator mich im Ziel als Neunter ankündigte. Ich hatte mit allem gerechnet, aber keinesfalls mit einer Platzierung in den Top 10!

Etappe 2: Ehrwald – Imst, 45,3 km & 2.723 hm

Landschaft 4 Trails Event
Wenn die Sonne durchkam zeigte sich die Umgebung von ihrer schönsten Seite.

Tag zwei begann ebenfalls mit Dauerregen. Freundlicherweise hatte die Vermieterin unserer Ferienwohnung meine Asics Gel-Fuji in der Nacht zum Trocknen in den Heizungskeller gestellt. Wenigstens war die Ausrüstung trocken – für ein paar Sekunden jedenfalls. Wegen des schlechten Wetters wurde die Strecke um 7 Kilometer verkürzt. Meine Enttäuschung darüber hielt sich in Grenzen :). Auf dem Weg war es dieses Mal nicht der Rucksack, der Probleme bereitete, sondern der Puls. Bei 155 war an diesem Tag einfach Schluss. Dafür konnte ich das Tempo durch den Einsatz der Stöcke hoch halten. Vor allem bergab ging‘s ordentlich zur Sache. Die beiden Berganstiege fühlten sich gut an, bis etwas Ungewöhnliches passierte: Ich wurde überholt! So etwas durfte ich natürlich nicht geschehen lassen, also lieferte ich mir bis zum Ziel ein unerbittliches Rennen im Rennen, mit dem besseren Ausgang für mich. Aber zu welchem Preis? Ich war völlig am Ende!

Etappe 3: Imst – Landeck, 31,3 km & 1.828

Nebel beim Trailrunning Event 4 Trails
Tag 3 war aus Sicht des Wetters die größte Herausforderung.

Etappe Nummer drei des Salomon 4 Trails sollte eigentlich die „gemütlichste“ werden: lediglich einen Berg hoch und wieder runter. Denkste! Es ist fast unnötig zu erwähnen, dass gemütlich hier das falsche Wort war. Schon beim Start kamen mir die anderen Teilnehmer ungewohnt schnell vor – oder ich so langsam. Ein geschlossener Bahnübergang am Weg schob das Feld wieder zusammen und lieferte mir die Gelegenheit für einen zweiten Start. Dennoch, der erneute Dauerregen und der kalte Wind ließen mich komplett auskühlen. Ich schaffte es nicht einmal meine Jacke anzuziehen, weil die Finger nicht mitspielten! Auch der Durchschnittspuls von 149 hatte deutliches Verbesserungspotential. Meine große Chance witterte ich allerdings auf der Bergabstrecke. Ich machte Platz um Platz gut und wurde am Ende mit dem neunten Platz belohnt.

Etappe 4: Landeck – Samnaun 44,5 km & 2.844 hm

Salomon 4 Trails Labestation
Meex an der Labestation.

„Jetzt gilt es!“ hatte ich mir am Vorabend noch eingebläut. Es war deutlich mehr möglich beim Salomon 4 Trails, das wusste ich. Aber auch am vierten Tag begann recht früh der Kampf mit einem – wiederum neuen – Problem. Mein geliebtes Frühstück lag schwer im Magen. Der Weg zum höchsten Punkt der Tour (2.787m) sollte lange und beschwerlich werden. Durch Schneefelder und mit eingefrorenen Füßen ging‘s wieder Richtung Tal. Die Illusion, nach vorne etwas zu holen, war aber bereits zerstört. Ab jetzt ging es um Schadensbegrenzung. Da sich mein Magen seit Beginn des Rennens nicht beruhigen wollte und es so bei einer reinen Flüssigkeitsaufnahme blieb, bekam ich die Rechnung dafür etwa 1.000 Meter vor dem Ziel präsentiert. Jemand zog mir den Stecker. Mir wurde Übel, der Kreislauf war am Boden und der Würgereflex wurde immer stärker.
Irgendwie schaffte ich es dann doch ins Ziel zu torkeln und der Anblick meiner Lieben gab mir nochmal die Kraft mich in die Labe zu schleppen, wo ich mit Cola vollgepumpt wurde. Platz 10 zeigte die Anzeigetafel am Ende. Gesamtzeit 18:17:22 Stunden. Ich war zufrieden. Auch, weil ich während der vier Tage keine Probleme mit der Achillessehne hatte.

Jetzt, ein paar Tage nach dem Rennen, reizt mich eine erneute Teilnahme am Salomon 4 Trails… dann allerdings mir echter Vorbereitung!

Meex

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