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Asics Beat The Sun Interview

Österreichs Starter über das Rennen gegen die Sonne

Einen mächtigeren Gegner hätten sie sich nicht aussuchen können: Profi Runner Christian Schiester und der „auserwählte“ Amateurläufer Benjamin Druml werden am längsten Tag des Jahres, dem 21. Juni, gegen die Sonne antreten. Beim Asics Beat The Sun geht es einmal im Team rund um den Mont Blanc, bevor die Sonne auf- und wieder untergeht.

Benjamin, du wurdest aus über 100 Bewerbern ausgesucht. Wie fühlt man sich als „Auserwählter“?
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Benjamin ist bereit für die Aufgabe.

Benjamin: Als ich die Email erhielt, konnte ich es kaum fassen, dass ich diese Chance erhalten habe. Natürlich steigt der Druck, da ich aus so vielen Sportlern ausgewählt worden bin. Aber es ist auch zu rechtfertigen.

Wart ihr schon einmal am Mont Blanc?

Benjamin: Nein, ich war noch nie am Mont Blanc. Natürlich ist dieser Berg kein Unbekannter. Ich habe mir vor kurzem auch extra noch eine Dokumentation angesehen.

Christian: Ich war ebenfalls noch nie dort und bin schon sehr gespannt und froh, dass ich aufgrund dieses Rennens dort hin kann.

Mont Blanc, die Aufgabe oder das Meet & Greet mit den anderen Läufern: Worauf freut ihr euch am meisten?

Benjamin: Auf beides, einerseits ist es eine große Ehre, solch großartige Sportler aus der ganzen Welt zu treffen, andererseits freue ich mich extrem auf diese Aufgabe, da es nicht alltäglich ist gegen die Sonne zu laufen (lacht).

Christian: Das Ganze ist eine coole Idee. Ich habe schon einige Wettkämpfe absolviert, aber das Beat The Sun Event ist etwas völlig anderes. Auf meine Kollegen freue ich mich natürlich auch schon!

Benjamin, bist du schon jemals etwas Vergleichbares gelaufen?

Benjamin: Vergleichbares habe ich bis dato noch nicht gemacht. Ich bin einmal einen Trail mit 60 km und 2000 Höhenmeter gelaufen, ansonsten nur die kleineren Bergläufe (Großglockner, Red Bull 400, Anm.) und natürlich den einen oder anderen Marathon.

Wie läuft die Kommunikation zwischen euch in der Vorbereitungsphase ab?

Benjamin: Wir standen gleich nach der Auswahl per Telefon und Email in Kontakt…

Christian: … und unterhielten uns übers Training und das Material. Jetzt bin ich seit einigen Wochen in Griechenland und bereite mich vor. Ich habe hier auch jeden Tag Sonne, also kann ich mich mit unserem Gegner schon beschäftigen (lacht).

Christian, abgesehen von dem stellaren „Gegenspieler“, was unterscheidet das Asics Beat The Sun für dich von anderen Extrem-Veranstaltungen, von denen du ja einige kennst?
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Christian war schon bei vielen Events, freut sich aber dennoch auf den Mont Blanc.

Christian: Alleine das Panorama rund um den Mont Blanc muss gewaltig sein. Auch, dass die Strecke eine Runde um so ein gewaltiges Massiv ist spricht mich an. Auf der Straße bin ich ja lang genug herumgelaufen. Deshalb tauche ich gerne in Unbekanntes ein – und das wird auch dieses Mal so sein.

Benjamin, du hast deinen Trainingsplan für das Event deutlich intensiver ausgelegt. Um wie viel mehr trainierst du jetzt?

Benjamin: Ich habe meinen Trainingsplan angepasst. Es stehen jetzt deutlich mehr Bergläufe, längere Dauerläufe bzw. Radeinheiten auf dem Plan. Natürlich darf auch gezieltes Krafttraining nicht fehlen. Somit komme ich auf 13-18 Stunden Training pro Woche.

Ab wann und wie steht ihr mit den anderen Runnern des „Team Nordeuropa“ in Kontakt. Und gibt es so etwas wie einen Teamplan?
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Christian trainiert in Griechenland für das Asics Beat The Sun.

Benjamin: Ich bin bereits über Facebook mit meinen Deutschen Partnern in Kontakt. Wir können auch über eine eigens gegründete Facebookgruppe miteinander kommunizieren. Ein Teamplan, so denke ich, wird erst in Chamonix erstellt.

Christian: Ja, ich denke wir gehen das erst vor Ort an. Jeder wird sich so gut wie möglich vorbereiten. Den großen Masterplan wird es eh nicht geben, jeder muss sowieso so schnell laufen, wie er kann. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass wir irgendeine Geheimtaktik haben.

15 Stunden und 41 Minuten sind eine genaue Vorgabe. Habt ihr euch schon ausgerechnet, wie schnell ihr euren Part erledigen müsst, um euer Team im Rennen zu halten?

Benjamin: Ich denke, dass da rechnen nicht viel hilft. Es muss – wie Christian sagte – jeder Athlet an seine Grenzen gehen und alles geben, um dies Herausforderung zu meistern.

Christian: Ich werde mich damit auch nicht zu viel beschäftigen. Das war bei mir aber auch immer schon so. Da spielen viele Faktoren zusammen und ich gehe ganz bewusst mit einer gewissen Unsicherheit ins Rennen. Wenn du sehr intensiv kalkulierst und einer dieser Punkte passt nicht, dann bricht das ganze Konzept zusammen.

Christian, du musstest letztes Jahr bei der Premiere verletzungsbedingt passen. Geht es für dich heuer um mehr als den Sieg gegen die Sonne?
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Pro-Runner Christian Schiester.

Christian: Ich bin schon ziemlich viele Rennen gelaufen in meinem Leben. Und so wie immer, ist es auch beim Beat The Sun für mich wichtig, die persönlichen Ziele zu erfüllen. Wir werden sicher alle unser Bestes geben. Das Um und Auf ist auf jeden Fall das Erlebnis an sich. Ich bin stolz, dass ich bei dem Event dabei sein darf. Eine „Rechnung offen“ habe ich aber nicht wirklich. Ich bin letztes Jahr kurz vorher 160 Kilometer durch die Sahara gerannt. Da kann eine Verletzung schon mal passieren. Ich finde, es sollte auch nicht immer um den puren Ehrgeiz und das Gegeneinander gehen.

Die Strecke verläuft sowohl über Asphalt als auch über Geländewege. Wie geht ihr die Materialfrage an?

Benjamin: Ich habe von Asics zwei paar Schuhe (Speedtrail & einen etwas mehr gedämpften Trailschuh, Anm.) zum Testen bekommen. Welche dann am Schluss zum Einsatz kommen wird ist eine Bauchentscheidung.

Christian: Es wird auf alle Fälle viel bergauf und bergab gehen. Abwärts ist natürlich viel Stabilität und Dämpfung nötig und aufwärts vertraue ich lieber auf leichte Schuhe. Ich denke, es wird eine Mischvariante werden.

Worin liegt für euch der nicht vollständig berechenbare X-Faktor des Rennens? Temperatur, Höhenmeter, Länge, Psyche?

Benjamin: Ich denke, je länger du unterwegs bist, desto mehr wird es zur Kopfsache. Deshalb muss jeder Einzelne sich dessen bewusst sein, auf was er sich da einlässt und dementsprechend vorbereitet sein.

Christian: Die ganz große Herausforderung ist, sich als Team zu arrangieren. Normalerweise ist man in diesem Sport ja alleine unterwegs. Sobald du wegläufst hast du die volle Verantwortung für das Teamresultat. Man muss sich klar sein darüber, dass wenn man einen Fehler macht, die anderen ebenso betroffen sind.

Wer gewinnt: Die Asics Runner oder die Sonne?

Benjamin: Ich bin der festen Überzeugung, dass wir alle es schaffen die Sonne zu besiegen (lacht).

Christian: Wenn man nicht vor dem Start schon dran glaubt, dann wird man es auch nicht schaffen. Deshalb ganz einfach: Wir werden das Ding durchziehen!

 

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