Siegerehrung Christina Koasamarsch
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Doppelter Wettkampfeinsatz für Christina

Die Sportalpen Athletin beim Koasamarsch & Walser Ultra Trail

Die letzten Wochen hatten es für Christina in sich. Gleich zwei Großevents standen für die Trailläuferin am Programm. Sowohl die Ergebnisse als auch die Eindrücke stimmten Christina positiv.

Ruhe nach dem Sturm

Es ist 04:30 Uhr. Abgesehen von den Aufprallgeräuschen meiner Laufschuhe, mit denen ich mich in vollster Dunkelheit nach oben bewege, herrscht absolute Stille. Selbst beim Blick zurück ins Tal sieht man nur die Straßenlampen und einzelne Lichter in den Häusern. Die Welt dort unten schläft noch gut, während ich mich bereits wenige Höhenmeter vor meinem ersten Gipfel befinde.

Ich liebe diese Atmosphäre. Zu beobachten, wie alles erwacht und hell wird, während man sich selbst am nächsten ist. Der Puls rast, die Atmung ist schnell. Man lebt.
Oben angekommen lege ich mich ins Gras und warte auf die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen. Ich nutze diese Ruhe, um die letzten Wochen Revue passieren zu lassen. Es ist viel passiert.

Christina
Trailrunning Christina

Spontaneinsatz beim Koasamarsch

Ende Juni entschied ich mich ziemlich spontan, die Marathondistanz, (44km, 2100hm) beim traditionellen Koasamarsch in Ebbs zu absolvieren. Ich fühlte mich die Wochen zuvor nicht schlecht und konnte auf viele lange Trainingseinheiten zurückblicken, jedoch ging ich ohne jegliche Erwartung in den Startbereich, wo ich mich neben Dynafit-Athletin Nina Koch in der letzten Startreihe platzierte.

Als nach ca. einer guten Stunde Laufzeit die Strecke vom Forstweg auf einen ziemlich steilen und schmalen Trail wechselte, begann ich zu überholen und mich immer weiter nach vor einzureihen. Ich hatte ja keine Ahnung, wie viele Damen sich noch vor mir befinden und genoss einfach den unheimlich schönen Lauf, umgeben von den Gipfeln des Wilden Kaisers. Besonders im Downhill konnte ich extrem viel Zeit gut machen und mir so den Gesamtsieg der Damen sichern.

Der Walser Ultra Trail

Motiviert baute ich mein Training auf diesen Erfolg auf und setzte mir ein neues Ziel: den Walser Ultra Trail. Stolze 65 km und 4200 hm sind dafür zu bewältigen. Noch nie bin ich so eine Distanz am Stück gelaufen, trotzdem wollte ich es versuchen. Nach einigen Höhen und Tiefen in den darauffolgenden Trainingswochen, ging ich mit einer ziemlich positiven und motivierten Einstellung an den Start. Mein einziges Ziel war das Ziel, ich lief komplett ohne Zeitdruck.

Besonders in den ersten 30km des Rennens waren ziemlich technische und alpine Abschnitte zu bewältigen, wo ich sehr viel Zeit gut machen und einige Teilnehmer überholen konnte.
Als ich nach der Zwischenwertung in Baad (KM 36) wieder weiter Richtung Bärgunttal und Anstieg zur Widdersteinhütte startete, fühlte ich mich noch ziemlich frisch, jedoch erschwerte mir die unglaubliche Hitze diesen langen und steilen Anstieg enorm.

Das Ziel vor Augen

Als sich dann auch noch mein Knie zu Wort meldeten und ich teilweise meinen linken Fuß sogar gar nicht mehr richtig abbiege konnte, haderte ich kurz mit mir selbst und meiner Motivation. Das Ziel aber stets vor Augen biss ich die Zähne zusammen und lief bzw. humpelte weiter.
Nach gut zwölf Stunden erreichte ich dann endlich wieder das Dorf Riezlern, wo ich vom Gewitter völlig durchnässt und überglücklich von zahlreichen Zuschauern und Läufern lautstark empfangen wurde.

Insgesamt schloss ich den Walser Ultra Trail als sechste Dame ab, war die jüngste Teilnehmerin und holte mir somit den Sieg in der Altersklasse Allgemein. Diesen Tag werde ich nie vergessen! Ich habe so viel über mich, meinen Körper und meine eigenen Grenzen gelernt. Ich habe so viele verschiedene Gefühle und Stimmungen durchlebt und trotzdem meinen Fokus nie verloren.
Danke an das Triteam Kleinwalsertal für dieses wahnsinnig alpine und wunderschöne Rennen!

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