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Pflege für Sportbekleidung

Längeres Leben fürs Outfit

Sportbekleidung ist nicht nur modisch, sondern auch funktional. Sie soll uns beim Training unterstützen, Schweiß abtransportieren, die Körpertemperatur regulieren und vor Witterungseinflüssen schützen. Damit sie besonders lange ihre Funktion behält, muss sie allerdings richtig gepflegt werden – und das regelmäßig.

Sanfter Umgang

In den allermeisten Sportbekleidungsstücken stecken spezielle Fasern – das macht sie erst funktional. Die verarbeiteten Stoffe haben andere Eigenschaften als zum Beispiel Wolle und müssen auch anders gepflegt werden, wenn sie möglichst lange leben sollen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Lebensdauer zu verlängern und dabei gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Immerhin muss dann weniger neu gekauft und in Folge auch weniger produziert werden – zumindest in der Theorie. Hier sind einige Pflege-Tipps für den Umgang mit Sportbekleidung.

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Richtig Waschen

Aufgrund der Empfindlichkeit der Fasern, aber auch der intensiven Belastung des Materials (Schweiß, Dreck, etc.), bietet es sich nicht immer an, die Sportbekleidung mit der herkömmlichen Wäsche zu waschen. Eine zu hohe Temperatur oder eventuell unpassende Zugaben wie Weichspüler können die Fasern dauerhaft schädigen, die Form verändern und die Funktion beeinflussen. Eine zu niedrige Temperatur entfernt unter Umständen weder den Dreck, noch den Geruch. Der sichere Weg ist also ein eigener Waschgang. Das macht nicht nur vieles leichter, sondern bietet auch mehr Sicherheit. In diese, Fall kann man sich auf das Label der Sportkleidungsstück konzentrieren und die Wasch-Anweisungen genauer befolgen. In der Regel geben Hersteller an, im Schonwaschgang mit maximal 30 Grad Celsius und niedriger Schleuderzahl zu waschen.

In Sachen Waschmittel gibt es eine eigene Kategorie für Sportbekleidung. Wer kein spezielles Sportwaschmittel zur Verfügung hat, benutzt als Alternative ein mildes Feinwaschmittel. Auf angesprochenen Zusätze wie Weichspüler, Bleichmittel oder optische Aufheller verzichten.

Nach dem Training & Vorbehandlung

In den meisten Fällen macht es Sinn, die Sportkleidung so bald wie möglich nach dem Training zu waschen. Wenn man sie nicht sofort waschen kann, gibt es zwei Wege, die je nach Verschmutzungsgrad eingeschlagen werden können:

  1. An der frischen Luft oder in einem gut belüfteten Raum trocknen lassen. So vermeidet man Schimmelbildung und unangenehme Gerüche
  2. Bei gröberer Verschmutzung mit klarem Wasser ausspülen oder in einer Essiglösung einweichen (4 Teile Wasser, 1 Teil Essig). Essig neutralisiert Gerüche und wirkt antibakteriell.

Flecken sind ärgerlich, aber nicht hoffnungslos. Mit einigen einfachen Hausmitteln und Tipps kann man die meisten Flecken entfernen oder zumindest reduzieren. Dabei ist es wichtig, schnell zu handeln und den Fleck nicht eintrocknen zu lassen. Je nach Art des Flecks gibt es verschiedene Methoden, die helfen können:

Sanfter Umgang

  • Blutflecken – Wunde bei einem Sturz: Diese sollte man immer mit kaltem Wasser behandeln, da warmes Wasser das Eiweiß im Blut gerinnen lässt und den Fleck fixiert. Der Fleck kann mit kaltem Wasser ausgespült oder in Salzwasser eingeweicht werden. Bei weißer Kleidung hilft eventuell Backpulver: einfach auf den Fleck streuen und einwirken lassen.
  • Obst- und Gemüseflecken, Kaffee-, Tee- oder Rotweinflecken bei der Jause: Diese sind oft schwer zu entfernen, da sie Farbstoffe enthalten, die sich in den Fasern festsetzen. Man sollte den Fleck sofort mit kaltem Wasser auswaschen oder mit Mineralwasser beträufeln. Weiters helfen Zitronensäure oder Essig, die auf den Fleck gegeben werden. Danach mit einem sauberen Tuch abtupfen. Bei weißer Kleidung hilft in letzter Instanz Bleichmittel, aber vorsichtig dosieren!
  • Fettflecken – Kettenschmiere beim Biken: Zuerst mit Küchenpapier abtupfen, um das überschüssige Fett aufzusaugen. Dann Spülmittel auf den Fleck geben und ihn sanft einreiben. Spülmittel löst das Fett auf und macht es wasserlöslich – wie beim Abwaschen in der Küche. Danach den Fleck mit warmem Wasser ausspülen oder in der Waschmaschine waschen.
  • Blütenstaub- oder Pollenflecken – beim Trailrunning durch die Wiesen: Nicht mit Wasser behandeln, da dies den Fleck nur verschlimmert. Man sollte stattdessen den Staub vorsichtig abbürsten oder absaugen. Wenn noch etwas übrig bleibt, kann man Klebeband auf den Fleck drücken und wieder abziehen.

Mit diesen Hausmitteln und Tricks ist es möglich viele Flecken zu entfernen. Wenn der Fleck jedoch sehr hartnäckig oder die Kleidung sehr empfindlich ist, sollte man lieber eine professionelle Reinigung aufsuchen.

Auf einen Blick

  • niedrige Temperatur beim Bügeleisen einstellen
  • von links bügeln
  • Sonneneinstrahlung oder Heizkörper vermeiden

Aktiv trocknen und bügeln

Egal ob Kondens- oder Wärmepumpentrockner: Wer dem Bruder der Waschmaschine aus dem Weg geht, ist auf der sicheren Seite. Wenn es doch einmal schnell gehen muss, sollte man beim Trockner eine niedrige Temperatur wählen. Ebenfalls zu vermeiden: direkte Sonneneinstrahlung oder Heizkörper, da diese die Farben ausbleichen und das Material brüchig machen können.

Bügle deine Sportkleidung nicht oder nur bei niedriger Temperatur von links. Viele synthetische Fasern sind bügelfrei oder knitterarm und brauchen kein Bügeln. Wenn du doch bügeln musst, achte darauf, dass das Bügeleisen nicht zu heiß ist und keine Druckstellen hinterlässt.

Sanfter Umgang

In einigen Fällen ist es notwendig, die Sportkleidung von Hand zu waschen, zum Beispiel wenn sie sehr empfindlich ist oder die Flecken besonders hartnäckig sind. Folgende Schritte helfen bei diesem Prozess:

  1. Zuerst die Kleidung nach Farben und Materialien sortieren und die Pflegehinweise auf den Etiketten beachten. Manche Stoffe wie Wolle oder Seide brauchen eine besondere Behandlung und ein mildes Waschmittel.
  2. Dann warmes Wasser in ein sauberes Waschbecken geben, eine Wanne oder einen Eimer einlassen und das passende Waschmittel hinzufügen. Die richtige Temperatur hängt vom Stoff ab, aber meistens sind 30 bis 40 Grad ausreichend. Die richtige Menge an Waschmittel hängt von der Wasserhärte und der Verschmutzung ab, aber meistens reicht ein Teelöffel pro Kleidungsstück. Man sollte das Waschmittel gut im Wasser auflösen, bevor man die Kleidung hineingibt.
  3. Nun die Kleidung in das Waschwasser legen und sie untertauchen. Die Kleidung mit den Händen sanft hin und her bewegen, um den Schmutz zu lösen. Nicht reiben oder wringen, da dies die Fasern beschädigen kann. Je nach Verschmutzung sollte man die Kleidung zwei bis vier Minuten im Wasser lassen.
  4. Danach die Kleidung aus dem Wasser nehmen und das schmutzige Wasser ablassen. Unter fließendem kaltem Wasser ausspülen, bis keine Seifenreste mehr zu sehen sind.
  5. Zum Schluss die Kleidung vorsichtig ausdrücken, um überschüssiges Wasser zu entfernen. Wiederum nicht wringen oder verdrehen, da dies Falten verursachen kann. Ein sauberes Handtuch verwenden, um die Feuchtigkeit aufzusaugen. Danach die Kleidung zum Trocknen aufhängen oder flach ausbreiten.
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Faktor Nachhaltigkeit

Wer die Lebensdauer seiner Kleidung verlängert, agiert auch nachhaltig. Die Herstellung von Kleidung verursacht in einem gewissen Grad Emissionen, Wasserverbrauch und Abfall. Doch durch die bewusste Entscheidungen im Kaufprozess für Kleidung, die aus ökologischen und sozialen Materialien hergestellt wird, die langlebig und qualitativ hochwertig ist, kann jeder Käufer einen Unterschied machen. Dazu zählt auch, dass wir unsere Kleidung möglichst lange tragen und pflegen. Wir können sie kälter waschen, um Energie zu sparen. Wir können sie reparieren oder upcyceln, wenn sie kaputt oder langweilig wird. Wir können sie tauschen oder verleihen, wenn wir Abwechslung wollen. Wir können sie spenden oder recyceln, wenn wir sie nicht mehr brauchen.

Indem wir unsere Kleidung nachhaltig benutzen, tun wir nicht nur etwas Gutes für die Umwelt und die Menschen in der Textilbranche, sondern auch für uns selbst. Wir sparen Geld und Platz in unserem Schrank. Wir entwickeln einen individuellen Stil und ein gutes Gefühl für unsere Kleidung.

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